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13-09-2024 | Supercross News |
40. Jubiläum des ADAC Supercross Stuttgart |
Motocross-Geschichte in der Schleyer-Halle
Das ADAC Supercross Stuttgart feiert seine 40. Auflage. Früher waren
die Fahrer auf einer Holzbahn unterwegs, jetzt profitieren sie von der
perfekten Filder-Erde. Vieles hat sich verändert seit der Premiere
1983.
Aber eines ist gleichgeblieben: packende Rennen, eine brodelnde Stimmung
und jede Menge Action.
Jubel-Jubiläum für alle Motorsportfans: Zum 40. Mal steigt das
ADAC Supercross Stuttgart. Am 8. und 9. November 2024 verwandelt sich
die Hanns-Martin-Schleyer-Halle wieder in eine Motocross-Arena. Mit dabei:
Top-Fahrer aus Europa und Nordamerika, die an beiden Renntagen um die
Siege in unterschiedlichen Klassen fahren. Parallel dazu ist wie immer
ein hochkarätiges Showprogramm geplant, als Höhepunkt wirbeln
die
waghalsigen Freestyler durch die Halle.
Die Premiere des ADAC Supercross Stuttgart fand am 18. und 19. November
1983 noch als „1. Internationales ADAC Hallen-Motocross“ statt,
nur zwei Wochen nach dem Auftakt der neuen Serie in der Dortmunder
Westfalenhalle (29./30. Oktober 1983). Es war das erste Mal, dass in Deutschland
eine Motocross-Serie in einer Halle ausgetragen wurde. Vorbild der neuen
Serie war eine Veranstaltung in Zürich, die eine Delegation des
ADAC Württemberg bereits im Jahr 1980 besuchte.
Pionierarbeit in Deutschland
Seit den Anfängen des ADAC Supercross Stuttgart ist Michael Saur
ein ständiger Begleiter der Veranstaltung. Der heutige Vorsitzende
des ADAC Württemberg stand bereits 1983 in der Halle, um mit Motorsäge
und Co. die
Strecke zu realisieren. „Man hat nach bestem Wissen und Gewissen
ein Layout kreiert, dann einen Fahrer auf die Runde geschickt. Zum Schluss:
Finetuning, fertig.“ Was so leicht klingt, war Pionierarbeit, schließlich
fehlte
es in Deutschland an Supercross-Know-how. Saur, der später selbst
als Rennleiter agierte, erinnert sich an den enormen Pioniergeist: „Der
heutige Erfolg des ADAC Supercross Stuttgart beruht auf dem Mut und der
Entschlossenheit ein neues, bis dato einzigartiges Veranstaltungsformat
nach Stuttgart zu bringen.“ Der Mut zahlte sich aus, denn heute
zählt das Event zu den bedeutendsten seiner Art. Trotz der jährlichen
Neuerungen ist
eines gleich geblieben: die tolle Stimmung und die begeisterten Zuschauer,
die jedes Jahr für eine einzigartige Atmosphäre sorgen.
Anfänge auf Brettern
Ein Mann der ersten Stunde war Helmut Bauer. 1985 verpasste der Niederbayer
nur knapp den Gesamtsieg. „Ich habe bis zur letzten Kurve geführt,
bin dann nur Zweiter geworden.“ Seine Erinnerungen klingen
abenteuerlich. „Bei uns Fahrern hieß es Brettercross, wenn
es in die Halle ging.“ Damals wurde kein Erdreich in die Schleyer-Halle
gekarrt, stattdessen konstruierte man einen Parcours aus Holz, zur Verstärkung
nahm man
Eisenbahn-Schwellen. „Wer stürzte, hatte Brandwunden, weil
der Belag so heiß war.“ Die mittlerweile hoch geschätzte
Filder-Erde kommt erst seit 1992 zum Einsatz. Mit integriert in die Strecke
war die damalige
Radrennbahn. „Da gab es eine Steilwand, die war verdammt aufregend.
Da herrschte so eine Fliehkraft. Es hat einen richtig reingedrückt“,
erinnert sich Bauer.
Hallencross-König in Stuttgart
Harald Ott schwärmt noch heute von der „besonderen Stimmung
in der Halle.“ Der Württemberger galt in den 1980ern als Hallencross-König.
Wenn er antrat, ging er fast immer mit dem Siegerpokal nach Hause. In
Stuttgart
konnte er seine Stärken vor allem auf dem kurzen Abschnitt Radrennbahn
ausspielen. „Ich habe immer später gebremst als die anderen,
bin gerade noch um die Kurve gekommen.“ Er spüre heute noch
das Adrenalin
aufsteigen, wenn er an die Geschwindigkeit denke, „ein schlingerndes
Hinterrad, dieser Drift, das lag mir“. Die kürzeren Distanzen
in der Halle im Vergleich zu den Rennen unter freiem Himmel seien ihm
entgegengekommen. Die Nähe zum Publikum habe ihn beflügelt.
Mehr Informationen unter www.supercross-stuttgart.de
Fotos: ADAC
Online: Stefan Uhlmann