27-09-2023	MXGP News
WZ Racing - WM-Finale vor britischer Traumkulisse

Glaubt man den meisten GP-Fahrern, so ist der Hartboden-Track in Matterley Basin einer der schönsten des Planeten. Der gegrubberte Boden schlängelt sich durch ein saftig grünes Wiesental, was alleine optisch für Mundwasser sorgt. Glücklicherweise passt außerdem das Layout der Strecke sehr gut für den heuti-
gen WM-Speed.

In den Genuss kam erstmalig auch EMX125-Pilot Gyan Doensen, der im vergangenen Jahr auf der 85er in Matterley Basin noch nicht ran durfte: "Ich fühlte mich bereits im freien Training wohl auf der Strecke und setzte im Zeittraining die drittschnellste Zeit." Manchmal ist es jedoch wie verhext, so kam der Nieder-
länder im ersten Rennen nicht gut vom Gatter weg und stieß zu allem Überfluss mit einem Kontrahenten zusammen. Als einer der Letzten ging Doensen also ins Rennen und ackerte sich noch bis auf den neunten Rang vor. "Mein Start im zweiten Moto war besser, aber ich musste bereits in der dritten Kurve einigen
gestürzten Fahrern ausweichen. Mitte des Rennens kämpfte ich mich an den Elftplatzierten heran, doch ich crashte", erzählte Gyan, der sich anschließend erneut bis auf die 13. Position vorkämpfte. Das Wochenende beendete der Hufo-Pilot als Zehnter, doch in der Meisterschaft knackte er als Neunter noch die Top Ten.

Mit doppeltem Hubraum starteten in der EMX250 beim Saisonfinale zwei WZ-Racer, denn auch Neuzugang Ryan Alexanderson durfte den feinen Dirt von Matterley Basin kosten. Der Australier hatte sich zum EMX-Debüt mehr erhofft, zumal er beim ersten Ausritt im WZ-Dress beim Youngster Cup gleich auf dem
Podium stand. Nichts desto trotz punktete Alexanderson auch in der Europameisterschaft prompt und schnappte sich mit neun Zählern den 15. Platz. Mit Cato Nickel schickt WZ Racing seit geraumer Zeit ein junges deutsches Talent ins Rennen, der auch beim Finale in Matterley wieder bewies, was er auf dem
Kasten hat: "Super Wochenende für mich in England! Bereits in den Trainings lief es für das Bike und mich super. Das Highlight kam im zweiten Lauf, wo in lange auf Platz fünf lag. Ein paar Plätze musste ich noch abgeben, aber gegen Ende sicherte ich mir in einem Dreikampf meinen achten Rang!", fasste Cato
sein Wochenende in England zusammen. Damit schnappte sich der Youngster den achten Gesamtrang und untermalte, was ohne verletzungsbedingte Pausen diese Saison hätte drin sein können.

Last but not least ging der frischgebackene Youngster-Cup-Champ in der MX2-Weltmeisterschaft ans Gatter. Oriol Oliver blieb beim MXGP of Great Britain hinter seinen hohen Erwartungen zurück: Mit Rang 15 der Tageswertung sicherte er sich den starken zwölften Rang der Weltmeisterschaft. Der Spanier äußerte sich eher unzufrieden: "Aufgrund eher durchwachsener Starts, musste ich in den ersten Runden etliche Leute überholen, was mir aber gut gelang. Gegen Mitte der Rennen wurde ich etwas müde, ich glaube das liegt an der hohen Anzahl von Rennen in diesem Jahr. Mit den Ergebnissen in England bin ich nicht
zufrieden, aber im Ganzen bin ich happy mit meiner Saison, denn ich wurde Youngster-Cup-Champion und konnte in der WM zeigen, wo die Reise für WZ und mich hingehen kann."

Für das Team rund um Waldemar Zichanowisch steht nun noch das ADAC-MX-Masters-Finale in Dreetz am kommenden Wochenende an, bevor es nach der kräftezehrenden Saison in die wohlverdiente Off-Season geht.

MX2
Oriol Oliver Gesamt 15, Meisterschaft 12
Mike Gwerder verletzt, Meisterschaft 24
Mikkel Haarup verletzt, Meisterschaft 18
EMX250
Cato Nickel Gesamt 8, Meisterschaft 17
Ryan Alexanderson Gesamt 15, Meisterschaft 40
EMX125
Gyan Doensen Gesamt 10, Meisterschaft 9

 

Fotos: Ralph Marzahn | Text: Andrea Schon