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03-06-2024 | Sidecar Motocross World Championship News |
Tim Prümmer und Rodolphe Lebreton - Der erste Ritt auf das Treppchen überhaupt |
Das zurückliegende Wochenende war ein ganz besonderes für Tim Prümmer und Rodolphe Lebreton: Das Motocross-Seitenwagen-Gespann des MSC Kleinhau hat erstmals bei einem WM-Rennwochenende den Sprung auf das Treppchen geschafft. Es war die erste Podiumsplatzierung für ein deutsches Gespann seit vielen Jahren. Der deutsche Meister Tim Prümmer aus Hürtgenwald und sein französischer Beifahrer Rodolphe Lebreton beendeten das regnerische Wochenende im tschechischen Kramolin nach zwei Wertungsläufen auf Platz zwei. Dabei waren sie punktgleich mit den amtierenden Weltmeistern Marvin Vanluchene und Glenn Janssens (Belgien). Den ersten Lauf beendete das Duo des MSC Kleinhau erstmals überhaupt auf Platz eins, im zweiten Lauf stand am Ende Platz drei zu Buche. In der Weltrangliste klettern die Kleinhauer mit den Punkten aus dem vierten Rennwochenende auf Platz sechs.
„Das ist mein bestes Ergebnis jemals“, stellt ein hoch zufriedener Tim Prümmer nach den Regen-Rennen von Kramolin fest. Endlich gab es keine technischen Pannen und keine Verletzungsprobleme und das MSC-Gespann konnte sein schon mehrfach angedeutetes Potenzial auf die Bahn bringen. „Für unser ganzes Team, das so hart arbeitet, ist das ein tolles Ergebnis“, sagt der Fahrer.
Die Bedingungen waren aufgrund der starken Regenfälle schwierig für alle Teilnehmer. Die Qualifikationsrennen am Samstag wurden abgesetzt und die Reihenfolge am Startgatter aufgrund des zuvor gefahrenen Zeittrainings festgelegt. Für Tim Prümmer und Rodolphe Lebreton bedeutete das Platz sieben. „Direkt vor dem ersten Wertungslauf am Sonntag hat es dann wieder stark geregnet. Eigentlich hatten wir von Platz sieben relativ weit außen am Startgatter nicht die besten Voraussetzungen. Aber dann hat alles extrem gut geklappt“, beschreibt Tim Prümmer die ersten Sekunden, in denen er mutig auf Angriff gefahren war und als Erster die erste Kurve passierte.
Spektakulärer Brillentausch
In der Folge fanden Tim Prümmer und Rodolphe Lebtreton die Ideallinie, konnten sich frei fahren und das Rennen von vorne kontrollieren. Nicht mehr frei war Tim Prümmers Schutzbrille im letzten Drittel. Er zog sie aus und kämpfte mit den Dreckspritzern. Nicht lange, denn das Duo fand eine praktikable Lösung, weil Beifahrer Rodolphe Lebreton seine Brille während der Fahrt aus- und sie Tim Prümmer überzog. Das verbesserte die Sicht des Fahrers und sicherte den Sieg.
Kontrolliert auf Platz drei
Im zweiten Lauf gelang der Startsieg nicht – auch, weil die tiefer gelegenen inneren Spuren am Startgatter mit dem weiter anhaltenden Regen unter Wasser standen und deswegen langsamer waren. Immerhin gelang es Tim Prümmer und Rodolphe Lebreton, vom siebten Startplatz aus als Vierte in die erste Kurve zu gehen. „Wir sind dann sehr kontrolliert gefahren. Die Teams vor uns haben wir ein bisschen ziehen lassen, damit wir nicht wieder Probleme mit schnell verschmutzenden Brillen bekommen. Trotzdem hat das gereicht, um uns von den Gespannen hinter uns abzusetzen.“ Aufgrund einer Panne der vorausfahrenden Niederländer Hermans/van den Bogaart schob sich das Kleinhauer Gespann noch auf Platz drei nach vorne.
„Wir sind punktgleich mit den Weltmeistern, die Erster geworden sind, weil bei Punktgleichheit das zweite Rennen mehr zählt“, erklärt Tim Prümmer. „Das gibt Motivation für die nächsten Rennen.“ Am kommenden Wochenende startet das Gespann des MSC Kleinhau wieder in der niederländischen Meisterschaft, bevor in zwei Wochen die nächsten WM-Läufe anstehen, diesmal im polnischen Danzig.
Foto: Vandarq
Online: Stefan Uhlmann