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03-11-2024 | Enduro News |
Deutscher Tagessieger beim Enduro-EM-Finale in Woltersdorf |
Jeremy Sydow drückte dem ersten von zwei Fahrtagen des diesjährigen „Novemberpokal“ seinen Stempel auf
Im Rahmen des „46. Novemberpokal“ des MC Woltersdorf ist in diesem Jahr wieder die Enduro-Europameisterschaft mit ihrem Saisonfinale zu Gast. Am ersten von zwei Fahrtagen gab es den Tagessieg des diesjährigen deutschen Doppel-Meisters Jeremy Sydow zu feiern. Der Chemnitzer verwies auf den selektiven Enduro-Strecken am östlichen Stadtrand von Berlin den Briten Daniel Mundell sowie Davide Soreca aus Italien auf die Plätze. Bei strahlendem Sonnenschein und insgesamt bestem Rennwetter säumten bereits mehrere tausend Fans vor allem die anspruchsvollen Sonderprüfungen am Kesselsee in Rüdersdorf (zwei) sowie auf dem MVS-Gelände an der B1 zwischen Tasdorf und Herzfelde.
Als noch relativ frischgebackenem zweifachen Deutschen Enduro Meister (Championat und Klasse E1) sowie vor allem als Fünftem der hart umkämpften Klasse E1 der Enduro-Weltmeisterschaft musste man Jeremy Sydow beim diesjährigen Enduro-EM-Finale ganz klar die Favoritenrolle zuschieben. Dieser wurde der Chemnitzer im Rahmen des „46. Novemberpokal“ des MC Woltersdorf e. V. im ADMV voll und ganz gerecht.
Nach drei ca. 60 Kilometer langen Runden zwischen Woltersdorf, Rüdersdorf und Herzfelde, die mit den drei Sonderprüfungen „Halde“, „Kesselsee“ und MVS Gelände“ gespickt waren, hatte Jeremy Sydow eine kumulierte Sonderprüfungszeit von 52:47,96 Minuten auf dem Zettel und damit die kürzeste aller 96 gestarteten EM-Teilnehmer. Logisch, dass der Sachse zudem anschließend auch als Tagessieger seiner Klasse E1 geehrt wurde. „Den Sieg beim EM-Lauf wollte ich am Ende einer sehr erfolgreichen Saison noch gern mitnehmen. Auch zu Hause so einen Sieg zu holen, macht mich extrem glücklich. Die Europameisterschaft ist nichts Niedriges, der Sieg hat bei mir sehr wohl einen hohen Stellenwert“, sagte „Jere“ nach erfüllter Tagesaufgabe.
Dazu fügte der Ex-Motocrosser (bis 2022) an: „Ich hatte heute ein paar Fehler drin und war mit meinem Fahren nicht hundertprozentig zufrieden. Das will ich morgen besser machen. Das heißt, dass ich dieses Rennen auch als Training sehe, denn so lange mache ich noch nicht Enduro. Die Saison war zwar sehr lang und ich merke es schon, dass mein Körper ganz schön müde ist, aber Rennen sind immer besser als Training. Wenn man dann noch erfolgreich ist, fällt es dann doch leichter.“
Zur Veranstaltung selbst lautete seine Einschätzung: „Es waren echt viele Zuschauer da und die Sonderprüfungen waren sehr anspruchsvoll. Mir hat es wieder gefallen.“
Die Zweit- und Drittplatzierten, Daniel Mundell aus Großbritannien und Davide Soreca aus Italien, hatten gut 18 bzw. 30 Sekunden mehr als Jeremy Sydow für die insgesamt neun Zeitenjagden gebraucht. Dafür durften sie sich über satte Punkte-Zugewinne in der EM-Tabelle freuen, was im Fall von Davide Soreca sogar zum vorzeitigen Titel-Gewinn in der Kasse E1 reichte. Daniell Mundell muss sich hingegen auch morgen noch einmal strecken, um sich in seiner Klasse E2 seinen Landsmann Alex Walton weiterhin vom Leib zu halten. Dieser wurde als Tages-Gesamtsechster zugleich Klassenzweiter, womit er die Titelentscheidung zumindest vertagen konnte.
In der klassenübergreifenden Overall-EM-Wertung kämpfen Daniel Mundell und Davide Soreca am zweiten Fahrtag zusätzlich gegeneinander um den bedeutsamsten Meistertitel 2024.
Ebenso muss in der Juniorenklasse J2 am Sonntag noch die Entscheidung zwischen Diego Haution und Matej Skuta um den EM-Titel 2024 fallen. Der Franzose und der Tscheche fuhren am ersten Tag nicht nur in ihrer Klasse in einer eigenen Liga, sondern konnten auch „Overall“ mit den Plätzen vier und fünf überzeugen.
In der Kategorie Junior 1 kam der Franzose Killian Lunier bereits als feststehender Europameister 2024 nach Woltersdorf und bewies mit einem weiteren Klassen-Tagessieg, dass er den Titel mehr als verdient gewann.
Bei den Senioren und Damen zogen am ersten Woltersdorfer Fahrtag der Italiener Maurizio Micheluz und die Französin Mauricette Brisebard als (leicht) vorzeitige Europameister/in nach. Dabei brachte Maurizio Micheluz seinen 14. EM-Titel insgesamt mit einem weiteren Klassen-Tagessieg in trockene Tücher und Mauricette Brisebard genügte für ihren ersten ein zweiter Platz hinter ihrer Landsfrau Marine Lemoine.
In der Nachwuchsklasse Youth U21 reiste der Italiener Riccardo Pasquato mit einem großen Punktevorsprung an, hatte aber mit Platz fünf einen „gebrauchten“ Tag. Somit darf sich der Franzose Gabin Allemand nach seinem ersten Tagessieg in diesem EM-Jahr für den Abschlusstag wieder etwas gestiegene Hoffnungen auf den Titel machen.
Dieser beginnt am Sonntag, dem 3. November, ebenfalls 8:00 Uhr vor dem Rathaus Woltersdorf und endet gegen 15:00 Uhr auch dort. Die Tages-, Novemberpokal- und EM-Siegerehrung ist auf ca. 17:00 Uhr terminiert.
Weitere Infos unter: www.enduro-mcwoltersdorf.de.
Fotos: Thorsten Horn
Online: Stefan Uhlmann