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30-03-2023 | Allgemeine News |
Neue Crosser braucht das Land - Sidecarcross |
Im Frühjahr startet der ADAC Württemberg ein Pilotprojekt für Sidecarcrosser. Interessierte haben bei zwei Rennen in Rudersberg (April) und Crailsheim (September) die Möglichkeit, den Sport auszuprobieren. Wenn die Sache erfolgreich ist, soll es ab 2024 eine neue Rennserie für Nachwuchspiloten, Neulinge und andere Interessierte im süddeutschen Raum geben.
Der ADAC Württemberg schickt Motocross-Seitenwagengespanne auf die Überholspur: Im Frühjahr startet der Mobilitätsclub ein Pilotprojekt für
Sidecarcrosser. Neulinge, Nachwuchspiloten und Interessierte können in
diesem Jahr an zwei Rennen in Württemberg teilnehmen. Die
Voraussetzungen sind bewusst niedrig angesetzt, sodass eine Teilnahme
ohne größere Hürden möglich ist. Es handelt sich ausdrücklich nicht um eine
Rennserie. Noch nicht. Denn die Absicht hinter der Initiative ist klar: Wenn
die Pilotphase erfolgreich ist, soll im kommenden Jahr eine Rennserie im
süddeutschen Raum etabliert werden.
"Für Seitenwagencrosser gibt es in Deutschland aktuell nur Läufe um die
Deutsche Meisterschaft und den Pokal. Es fehlt der Unterbau, es fehlt an
Möglichkeiten für Nachwuchspiloten, sich hochzuarbeiten. Das wollen wir ändern", erklärt Thomas Moser, Fachberater beim ADAC Württemberg.
"Viele, die gerne Sidecarcross in einem offiziellen Serien-Wettkampf
betreiben würden, fallen schlichtweg durchs Raster. Es gibt aktuell nichts, wo
sie sich aufgehoben fühlen."
Keine Teilnahmegebühr
Das Pilotprojekt startet mit einem Rennen am 29. April in Rudersberg. Das
zweite Rennen findet am 3. September im Rahmen des Crailsheimer
Motocross statt. Beide Wettbewerbe werden getrennt gewertet.
Voraussetzung für die Teilnahme ist eine gültige DMSB-C-Lizenz oder eine
Race Card, die Interessierte online beantragen können. Für die Motorräder
gilt: ab Baujahr 2000. Für die Motorsportlerinnen und -sportler gilt: Sie
müssen 16 Jahre alt sein (ab Jahrgang 2007). Der ADAC Württemberg
verzichtet auf eine Teilnahmegebühr, Spenden an die Veranstalter sind aber
gerne gesehen. Ausgeschlossen von der Veranstaltung sind Fahrerinnen und
Fahrer, die für Seitenwagen-Veranstaltungen mit DMSB-Prädikaten
angemeldet sind.
Die Strecken in Rudersberg und Crailsheim sind für Seitenwagen-Rennen
zugelassen, verfügen über eine gewisse Breite. Zudem stehen entsprechend
breite Startanlagen bereit. Die Laufzeit beider Rennen beträgt 15 Minuten plus eine finale Runde. Damit die Rennen zustande kommen, müssen
mindestens zehn Gespanne melden.
DM-Piloten klagen über Nachwuchs-Mangel
Nach den Worten von Moser leidet der Sidecarcross stark unter der aktuellen
Situation. "Wenn es keinen Unterbau und damit keine Nachwuchsförderung
gibt, wirkt sich das natürlich nach oben hin aus." Moser weiß, wovon er
spricht. Schließlich ist er Pflichtsport-Kommissar, eine Art Oberschiedsrichter,
für DM-Läufe der Sidecarcrosser. Er war bei der bei der Internationen
Deutschen Seitenwagen-Meisterschaft im vergangenen Oktober in Dreetz im
Einsatz. Die Veranstaltung bildete das Finale der Rennsaison 2022. Piloten
und Betreuer wandten sich dort an Moser, klagten über Nachwuchsmangel
und den fehlenden Unterbau. "Da haben wir entschieden, etwas zu machen."
Er hoffe sehr, dass das Pilotjahr 2023 erfolgreich verlaufe und ab 2024 die
angestrebte Serie zustande kommt. "Von dort schafft es der ein oder andere
dann hoffentlich in die DM."
Anmeldungen und Informationen unter: www.motorsport-wuerttemberg.de/meisterschaften/motorrad/motocross
Foto: ADAC