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ADAC MX-Masters News
19-04-2025
ADAC MX-Masters News

Nico Greutmann versucht die Titelverteidigung

In der Saison 2025 dürfen die drei Erstplatzierten des ADAC MX Youngster Cup weiterhin in der Klasse verbleiben. Diese Neuregelung ermöglicht es Nico Greutmann, die Titelverteidigung zu versuchen. Im Interview spricht der Cat Moto Bauerschmidt Husqvarna-Pilot, mit welchen Zielen er in die neue Saison startet und was ihn in der 250 ccm- Klasse verbleiben lässt.

Was war der erste Gedanke, als feststand, dass man nach dem Titelgewinn nicht in die ADAC MX Masters-Klasse aufsteigen musst?

„Anfangs stand für mich fest, dass ich wie geplant auf dem 250 ccm Motorrad in die ADAC MX Masters-Klasse aufsteigen werde. Ich habe darin eine neue Aufgabe und Herausforderung gesehen, die ich gerne bestritten hätte. Allerdings haben das Team und ich uns dann zwei Tage nach der Regeländerung dazu entschieden, weiterhin im ADAC MX Youngster Cup zu fahren. Dort sind auch genug schnelle Leute am Start und ich kann mit der Mission Titelverteidigung einfach noch mal andere Reize setzen. Mit der 250er gegen die 450er habe ich keine Chance, einen Start zu gewinnen. Da wir im neuen Jahr im ADAC MX Youngster Cup nun auch auf Startgittern starten, ist es für mich ein gutes Training für die Europameisterschaft, gegen die anderen 250er zu starten.“

Nico hat die Titelverteidigung im ADAC MX Youngster Cup fest im Blick

Einen Titel zu gewinnen, ist schwer, ihn zu verteidigen, soll noch schwerer sein. Wie fühlt man sich damit?

„Eine Titelverteidigung ist für viele wahrscheinlich mehr Druck, für mich jedoch nicht: ich werde wie letztes Jahr alles geben und das, was dabei rauskommt, kommt dabei raus. Natürlich ist es das Ziel, wieder den ADAC MX Youngster Cup zu gewinnen. Allerdings versuche ich einfach, mein Bestes zu geben und das abzuspulen, was ich im Training mache. Wenn mir das gelingt, dann habe ich keine Zweifel, dass da etwas sehr Gutes bei rauskommt.“

Never change a winning team. Hat sich da dennoch etwas geändert?

„Ich habe auf jeden Fall meine Ziele anders gesetzt für das kommende Jahr. Aber ansonsten ist alles dasselbe geblieben. Ich fahre im Cat Moto Bauerschmidt Husqvarna Team und trainiere mit der Pro Sports Alliance. Allerdings hat es bei meinen Trainingspartnern einen Wechsel gegeben: Mads Fredsoe ist dazu gekommen. Zusammen mit ihm und Liam Owens habe ich ein extrem starkes Trainingsumfeld. Aber ansonsten ist alles gleichgeblieben: in der Familie, ich habe die gleiche Freundin, Markus Brandt ist nach wie vor mein Mechaniker, alles gleich, wie letztes Jahr.“

Der Titelgewinn 2024 war der erste große, internationale Erfolg für Nico

Wie wichtig ist es, so starke Trainingspartner zu haben?

„Es ist einfach schön, wenn man Fahrer hat, die schnell sind und man weiß, dass sie in der Europameisterschaft auf das Podium fahren können. Wenn man miteinander fährt unter der Woche, weiß man, dass man schon sehr gut dabei ist, wenn man deren Speed hat. Und wenn man zwei Sekunden schneller ist, dann kann man die EMX ohne Probleme anführen, weil sowohl Liam als auch Mads zu den Topleuten dort gehören. Man kann dann abschätzen, wo man steht. Ein Beispiel: Leider hatte ich mir in der Saisonvorbereitung den Finger gebrochen. Da hat es mir dann geholfen, als ich nach vier Wochen Pause wieder auf dem Motorrad saß und dieselben Rundenzeiten wie die Jungs gefahren bin. So konnte ich mit einem ruhigen Gewissen zum EMX-Auftakt fahren und wusste, dass ich zu den Topleuten gehören werde.“

Welche positiven Auswirkungen hat der Titelgewinn gebracht?

„Die positivste Auswirkung ist meine persönliche. Ich fahre jetzt schon sehr lange beim ADAC MX Masters und es war mein Ziel, dort zu gewinnen, so viel zu gewinnen, wie es geht und so konstant wie möglich zu sein. Mit dem Titel habe ich mir selbst bewiesen, dass ich es kann. Ich habe tatsächlich zwei bis drei Wochen gebraucht, um es selbst zu realisieren, dass ich es geschafft habe, die Meisterschaft zu holen.“

Beim Finale in Holzgerlingen gab es sehr viele Schweizer Fans, die einen lautstark angefeuert haben. Gibt das eine zusätzliche Motivation?

„Das ist sehr wichtig für mich. Das waren mein Bruder und ganz viele alte Freunde aus den Zeiten, wo ich noch ein Amateurfahrer gewesen bin. Cooler als in Holzgerlingen und bei der Europameisterschaft in Frauenfeld, wo die Truppe auch dabei war, kann ich nicht Motorradfahren. Wenn eine ganze Gruppe extra für mich anreist und sie das ganze Wochenende eigentlich nur dort sind, um einen anzufeuern, da gibt es nichts Schöneres. Die kommen mit einer positiven Energie auf das Rennen und das motiviert einfach. Das ist kein Druck, sondern einfach nur pure Freude und pure Motivation. Auch wenn du vom letzten auf den 20. Platz vorgefahren bist, sind die genauso am Anfeuern, wie wenn man das Rennen gewonnen hat.“

Was sind die Ziele für 2025?

„Beim ADAC ist es auf jeden Fall das Ziel, besser zu sein als letztes Jahr. Ich spreche eigentlich nicht so gern über Ziele oder Platzierungen. Aber ich lebe nicht umsonst in Holland, weit weg von meiner Familie. Ich bin hier, um zu trainieren, um zu gewinnen und das ist überall, in jeder Meisterschaft, mein Anspruch.“

Wer ist im ADAC MX Youngster Cup 2025 die stärkste Konkurrenz?

„Da kann ich tatsächlich gar nichts sagen, weil ich nur weiß, dass Lian Owens und Mads Fredsoe in der Klasse fahren. Ich gucke mir die Starterliste nie an, ich habe keine Ahnung, wer kommt.“

Welche Strecken sind diese Saison ein persönliches Highlight?

„Am meisten freue ich mich wieder auf Holzgerlingen, da dort wieder alle meine Fans vor Ort sein werden. Und ansonsten freue ich mich sehr auf Tensfeld, weil es eine anspruchsvolle, tiefe Sandstrecke ist. Und genau das macht mir am meisten Spaß.“

Was würdest du als deine größte Stärke bezeichnen?

„Meine größte Stärke ist auf jeden Fall mein Kampfgeist und dass ich niemals aufgebe. Es gibt viele schnelle Fahrer, wenn die den Start gewinnen, fahren sie an der Spitze, aber sobald sie einen schlechten Start haben, kommen sie nicht mehr nach vorne. Und ich habe diesen Kampfgeist, dass ich niemals aufgebe, egal was ist.“

Der Schweizer fühlt sich noch sehr wohl auf der 250 ccm Maschine

Wenn man so groß gewachsen ist, bringt man auch ein gewissen Gewicht mit. Weshalb gab es bislang kein Wechsel auf die 450 ccm Maschine, wo das weniger von Nachteil ist?

„Ich habe es im Winter getestet und bin auch mal auf der 450er gefahren. Ich habe aktuell einfach viel mehr Spaß auf der 250er, fühle mich da auch sehr wohl mit und dass ich damit schnell fahren kann, habe ich letztes Jahr aufgezeigt. Wir haben zu diesem Jahr viele Sachen verändert, ich habe Gewicht verloren und wir haben am Motor gearbeitet, dass ich noch besser aufgestellt bin als letzte Saison. Die Zeit für die 450er kommt irgendwann so oder so, aber die Zeit auf dem 250 ccm Bike wird nicht mehr ewig anhalten. Deswegen habe ich mich entschieden, noch mal auf der 250er zu fahren, solange es gut passt. Und wie man zu Saisonbeginn bereits gesehen hat, funktionieren meine Starts auch gut, solange ich nicht zu früh vor der ersten Kurve vom Gas gehe. Ich habe durch mein Gewicht und meine Größe in manchen Situationen leichte Nachteile, aber in anderen Situationen habe ich Vorteile und deswegen glaube ich, ist es insgesamt relativ ausgeglichen.“

Wird es auch 2025 wieder Racevlogs auf YouTube zu sehen geben?

„Ja, beim ADAC hilft mir André Zimmermann wieder beim Filmen. Aber ich habe schon einige Ideen und Vlogs am Start.“

 

Fotos: ADAC

Online: Stefan Uhlmann

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